Andrej Platonovič Platonov (eigentl. Klimentov), geboren am 1. 9. (20. 8.) 1899 bei Voronež als Sohn des Eisenbahnschlossers Platon Firsovič Klimentov. 1914–1918 arbeitete Platonov als Gelegenheitsarbeiter, bis sich ihm durch den bolschewistischen Umsturz die Möglichkeit zum Studium bot. Er besuchte 1918–1921 die Elektrotechnische Fakultät des Voronežer Eisenbahnpolytechnikums, arbeitete für verschiedene lokale Zeitungen, hielt Vorträge, schrieb Gedichte und erste Erzählungen, die er regelmäßig publizierte. 1920 wurde Platonov Vorsitzender des lokalen Verbands proletarischer Schriftsteller, kurzfristig – 1920/21 – war er Mitglied der Kommunistischen Partei. Während der 1921 im Wolgagebiet herrschenden Hungerkatastrophe gab Platonov das Schreiben auf und arbeitete an Bewässerungsprojekten mit, um ähnliche verheerende Dürreperioden vermeiden helfen zu können. 1922–1926 hatte er verschiedene leitende Stellungen auf dem Gebiet der Bewässerung und Elektrifizierung im Gouvernement Voronež inne. 1923 heiratete er Marija Aleksandrovna Kašinceva (1905–1983). Anfang 1926 wurde Platonov ins Zentralkomitee des Rates für Landwirtschaft und Waldarbeit in Moskau berufen; nach kurzer Zeit gab er diese Anstellung wegen Differenzen mit der Leitung der Behörde auf. Von Herbst 1926 bis Frühjahr 1927 arbeitete Platonov als Ingenieur in Tambov im Schwarzerdegebiet. Das Jahr 1927 brachte für ihn eine Wende: Er entschloß sich, seinen technischen Beruf aufzugeben und sich ausschließlich dem Schreiben zuzuwenden. 1926 und 1927 erschienen ...